Rückenproblemen bei Pferden im Winter vorbeugen

Der Winter bringt für unsere Pferde einige Veränderungen mit sich, die sich negativ auf die Rückengesundheit auswirken können. Die reduzierte Bewegung, eine unnatürliche Kopfposition beim Fressen sowie die Kälte können zu Problemen und Schmerzen am Rücken führen.
Was es zu beachten gibt und wie wir unsere Pferde in der kalten Jahreszeit unterstützen können, lesen Sie hier.
Rückenverspannungen durch eine veränderte Fressposition
Wer kennt es nicht, das typische Bild eines Pferdes auf der Wiese mit dem Kopf im Gras. Die übliche Zeit, die Pferde bei freier Verfügbarkeit mit Grasen verbringen, wird in Studien mit 12 – 18 Stunden angegeben. In der übrigen Zeit wird hauptsächlich gedöst und Sozialkontakte werden gepflegt.
Was im Sommer alltäglich ist, fehlt den meisten Pferden im Winter allerdings komplett. Um die Weiden zu schonen, wird meist auf eine Heufütterung umgestellt. Doch warum hat dies Auswirkungen auf den Rücken?
In der natürlichen Fressposition mit tiefem Kopf ist der Pferdekörper entspannt. Es bedarf kaum Muskelarbeit diese Haltung einzunehmen. Der abgesenkte Kopf dehnt das Nackenband und die Rückenmuskulatur. Die Brust- und Lendenwirbelsäule wird aufgewölbt. Auch das Genick ist entspannt.
Erfolgt nun in der Winterzeit eine Heufütterung nicht vom Boden, sondern in einer erhöhten Position, ändert sich die gesamte Körperhaltung. Um Kopf und Hals anzuheben, muss die Halsmuskulatur arbeiten und auch die Rückenmuskeln werden kontrahiert. Die Rückenmuskulatur ist allerdings dafür vorgesehen, Bewegungen auszuführen und nicht wie in diesem Fall länger dauernde Haltearbeit zu leisten. Diese Fehlbelastung kann zu Verspannungen und in Folge zu Rückenschmerzen beim Pferd führen.
Selbst bei einer optimalen bodennahen Fütterung sind die Fresszeiten und somit die Dauer der entspannten Haltung im Winter reduziert.
Rückenprobleme bei Pferden durch eingeschränkte Bewegung im Winter
Beim Grasen im Sommer legen Pferde täglich viele Kilometer zurück, da sie sich stets fortbewegen. Im Winter ist das Futterangebot meist an einer festgelegten Stelle zugänglich. Zudem wird die tägliche Bewegung durch die üblicherweise eingeschränkte Fläche im Winter und teilweise durch gefrorene oder matschige Böden zusätzlich reduziert.
Die Gesundheit des Bewegungsapparates ist immer davon abhängig, dass der volle Bewegungsspielraum genutzt wird. Anderweitig kann es zu einer verminderten Durchblutung und Versorgung verschiedener Bereiche, zu Verklebungen, Abbau von Muskelmasse und weiteren Problemen kommen. Dies alles kann zu Schmerzen und Blockaden führen. Das Pferd ist ein Bewegungstier!

Rückenverspannungen bei Pferden durch Kälte
Besonders empfindliche Pferde, zum Beispiel im Alter, oder auch geschorene Pferde können im Winter durch die Kälte Probleme im Rückenbereich bekommen. Zugluft, kalter Regen oder unzureichendes Eindecken können hier zu Verspannungen, Schmerzen und Steifheit führen.
Wie kann ich Rückenproblemen im Winter vorbeugen?
Um den beschriebenen Problemen bei Ihrem Pferd im Winter vorzubeugen, gilt es eine möglichst optimierte Haltung anzubieten. Die Fütterung sollte möglichst bodennah erfolgen. Die Fresszeiten des Heus können durch verschiedene Methoden, beispielsweise die Nutzung von Heunetzen, verlängert werden. So verbringt das Pferd eine möglichst lange Zeit in der natürlichen Kopfhaltung, die Rücken, Hals und Genick entspannt und schont.
Wichtig ist auch, dem Pferd ausreichend Bewegungsmöglichkeiten und -anreize zu bieten. Freilauf ist für die Rückengesundheit sehr wichtig, in der Bewegung können sich Verspannungen lösen. Es lohnt sich, hier auch im Winter Möglichkeiten zu suchen.
Empfindliche Pferde sollten effizient eingedeckt werden und nach der Arbeit auch zügig wieder eine Decke erhalten. Die Abkühlung nach dem Schwitzen ist besonders kritisch. Hier sollte, bis das Fell getrocknet ist, immer wieder eine trockene Decke aufgelegt werden.
Unterstützung im Winter durch Chiropraktik
Es gibt also einige Punkte, die man im Winter beachten sollte, um die Rückengesundheit des Pferdes zu unterstützen. Doch ist es häufig schwierig, optimale Bedingungen zu schaffen.
In diesem Fall hilft es, das Pferd durch therapeutische Maßnahmen wie die Chiropraktik zu unterstützen, um fit durch den Winter zu kommen. So können Verspannungen regelmäßig gelöst werden, bevor diese zu schmerzhaften Problemen führen und auch Blockaden können gelöst werden. So werden chronische Veränderungen verhindert und Ihr Pferd bleibt trotz des Winters beschwerdefrei und munter.